Montag, 24. Juni 2013

Weißbrotauflauf

Ich schau grad eine Doku über die "Billiglöhner" in der deutschen Fleischindustrie im ARD. Menschenhandel zur Arbeitsausbeutung wäre meiner Meinung nach der treffendere Begriff für das was man da sieht. Einem Arbeiter, der sich gegen die Ausbeutung wehren will, wird sinngemäß gesagt, "du traust dich, zum Anwalt zu gehen. Könnte sein, dass dich ein Auto überfährt." Da vergeht einem echt der Appetit auf Fleisch ohne Herkunftskennzeichnung. http://orf.at/stories/2188381/

Hier kommt deshalb ein vegetarisches Rezept für einen Weißbrotauflauf, der sich in der Kirschenzeit auch leicht zu einem Kirschen-Michel machen lässt.

Zutaten:
3 alte Semmeln (oder ähnlich viel Weißbrot), 2 dag Zucker, 15 dcl Milch, 2 Eier, 2 dag Butter, 30 dag Rosinen oder frische Kirschen.

Zubereitung:
Die Semmeln bzw. das Brot in dünne Scheiben schneiden und mit der Milch übergießen. Die Eier in Dotter und Eiweiß trennen. Die Butter mit dem Dotter und dem Zucker verrühren. Das Eiweiß zu Schnee schlagen. Die Dottermasse dann zur Brotmasse geben und die Rosinen bzw. die Kirschen drunter mischen. Dann den Schnee vorsichtig einheben und die ganze Masse in eine befettete Auflaufform geben. Den Auflauf dann bei 160 Grad ungefähr eine 3/4 Stunde im Rohr backen. Fertig!

Tipp: super zur Restlverwertung, wenn Brot hart oder alt geworden ist.

Sonntag, 23. Juni 2013

Kosmetik selber machen

Am Donnerstag war ich bei einem Workshop im Bio-Kosmetikladen in der Stiftgasse 19 im 7. Bezirk, ganz in der Nähe der Mariahilfer Straße, wo ich mir schon öfter Naturkosmetik gekauft habe.
http://www.bio-kosmetika.com/

Dort hat sich für mich jetzt auch die Frage nach den Alternativen zu Gesichtscremes gelöst. Denn alle Produkte mit einem hohen Wasseranteil (Cremes aber zB auch Duschbäder und Shampoos) im Handel müssen Konservierungsstoffe beinhalten, damit das Produkt die geforderte Mindeshaltbarkeitsdauer erreicht. Auch einig Öle, vor allem jene mit einem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren, können schon nach 3-4 Monaten ranzig werden. Daran sollte man jedenfalls auch denken, wenn man selbst Kosmetik ohne Konservierungsstoffe herstellt. Bei Ölen auf Bio-Qualität achten, sonst besteht die Gefahr, dass Pestizidrückstände auf die Haut geschmiert werden.

Zurück zu meinem Kosmetik-Workshop: am Bild sind die Produkte zu sehen, die ich selbst erstellt habe. Von links nach rechts: eine Gesichtsmaske mit grüner Tonerde, ein Roll-On Deo und ein Gesichtsöl. Das Öl ist die perfekte Alternative zur Creme. Allerdings immer nach der Reinigung und auf die noch feuchte Haut auftragen, sonst würde das Öl der Haut Feuchtigkeit entziehen. Eigentlich würden auch  ein paar Tropfen Olivenöl als Gesichtsöl reichen. Im Workshop haben wir eine etwas aufwändigere Mischung gemacht: 15 Jojoba-Öl (Achtung: kein Speiseöl, enthält Wachs, ist dafür aber mindestens 3 Jahre haltbar), 10 ml Mandelöl und einige Tropfen ätherischer Öle. Das sollte jedenfalls mindestens 3-4 Monate halten. Auf Konservierungsstoffe, Silikone und Nanopartikel kann man dabei getrost verzichten.

Auch das Roll-On Deo war super-einfach herzustellen und zwar ganz ohne Parabene, Aluminium und Nanopartikel. Einen 40%igen Alkohol (zB Vodka) mit ein paar Tropfen ätherischer Öle vermischen. Fertig! Parfum lässt sich genau so herstellen. Statt Alkohol wird einfach Jojobaöl verwendet. Auch eine Mischung aus Alkohol und Jojobaöl ist möglich. Auch das eine lange haltbare Mischung und angesichts mancher Hitzewellen einfach unverzichtbar.

Dienstag, 18. Juni 2013

Spinat-Tarte ohne Teigboden

Auf meinem Selbsterntefeld wächst jede Menge Spinat. Bei der Hitze ist die Gefahr groß, dass er bald auswächst. Deshalb wird bei mir jetzt Spinat verkocht. Dieses Mal zu einer Spinat-Tarte ohne Teigboden. Ein Rezept, das ich auf "ichkoche.at" gefunden habe.

Zutaten:
1 Zwiebel, Knoblauchzehe, 1/2 kg Spinat, Salz, Pfeffer, Muskatnuss, 6 Eier, 20 dcl. Sauerrahm, 10 dag Topfen oder Frischkäse, 10 dag geriebener Parmesan, Paprika- und Chilipulver, Semmelbrösel, Butter

Zubereitung:
Zwiebel und Knoblauch schälen, fein hacken und in etwas Fett andünsten. Den gewaschenen Spinat (mit etwas Wasser) hinzugeben und kurz aufkochen lassen. Salzen, Pfeffern und mit Muskatnuss würzen. Dann abkühlen lassen.

Das Backrohr auf 160 Grad vorheizen. Die Tarteform einfetten und mit Semmelbröseln ausstreuen. Dann die Eier mit dem Sauerrahm, dem Topfen und dem geriebenen Parmesan verrühren. Mit Paprika- und Chilipulver sowie Salz und Pfeffer abschmecken. Dann den abgekühlten Spinat mit der Eiermasse verrühren und alles in die Tarteform geben. Bei 140 Grad ca. 45 Minuten backen.

Schmeckt sehr gut mit Salat. Ich bevorzuge allerdings doch die Tartes mit Teigboden. Denn ohne Boden schmeckt es schon irgendwie nach Omlette.


Donnerstag, 13. Juni 2013

Süße Grießknödel mit Rharbarber-Kompott

Jetzt gibt es wieder mal ein neues Rezept, das ich zum ersten Mal ausprobiert habe. Ich hatte noch Rharbarber-Stangen im Kühlschrank liegen und Milch, die nicht alt werden sollte. Also habe ich ein Rezept aus der Internetplattform "ichkoche.at" in einer etwas veränderter Form nachgekocht.

Die Zutaten: 4 Stangen Rharbarber und 1-2 EL Zucker für das Kompott; 15 dag Maisgrieß (Polenta), 1/2 Liter Milch, Vanille, 10 dag Zucker, 10 dag Butter, 1 Ei, Semmelbrösel und etwas Öl

Zubereitung: Die Milch mit der Vanille, Butter und Zucker aufkochen lassen und dann den Maisgrieß einrühren. Dann den Topf vom Herd nehmen und zugedeckt weiter quellen lassen.  In der Zwischenzeit den Rharbarber waschen, schälen und in Würfel schneiden. Etwas Wasser (alternativ geht auch Apfelsaft) aufkochen und dann die Rharbaberstücke hineingeben. Auch für die Grießknödel einen Topf mit leicht gezuckertem Wasser aufsetzen. Die Grießmasse mit einem Ei verrühren und mit einem Löffel kleine Knödel formen. Diese Knödel in das Zuckerwasser geben und solange kochen lassen, bis die Grießknödel oben schwimmen. In der Zwischenzeit Brösel in einer Pfanne anrösten  und etwas Zucker zugeben. Die Grießknödel dann in den süßen Bröseln wälzen. Mit dem Rharbaberkompott servieren.

Fazit: Schmeckt wirklich gut. Obwohl es ein süßes Gericht ist, muss es nicht so zuckersüß hergerichtet wird. Auch mit einer sparsamen Zuckermenge schmeckt es gut. Alternativ lässt sich das Rharbarberkompott mit Apfelsaft oder Erdbeeren süßen.

Zeitaufwand: ca. 45 Minuten


Montag, 10. Juni 2013

Bio-Popcorn made in Austria

Eigentlich habe ich mir gedacht, dass ich ohne Supermarkt wohl nie wieder Popcorn kaufen gehe werde. Da habe ich mich zum Glück geirrt. Vor einigen Wochen habe ich im Falter eine Reportage über zwei Schwestern gelesen, die ihre eigene Popcorn-Produktion auf die Beine gestellt haben und ihre Kreationen in Wien verkaufen. Einige Tage später bin ich dann in der Naglergasse (im ersten Bezirk in Wien), ganz in der Nähe der Joseph-Bäckerei, an diesem Geschäft namens "Popcorner" vorbeigekommen. Da musste ich natürlich hineinschauen. Die Spezialität dieses Shops sind süße Popcorn-Variationen. Ich bevorzuge eher das klassisch  gesalzene Bio-Popcorn. Das ist übrigens dort übrigens weniger stark gesalzen als vergleichbare Supermarktprodukte. Auf Popcorn muss ich in Zukunft sicher nicht mehr verzichten.
Link zum Shop:
http://popcorner.at/shop/

Freitag, 7. Juni 2013

Grüner Spargel

Endlich habe ich auch wieder frischen Grünen Spargel bekommen. Ich ziehe die grünen den weißen Stangen vor. Grüner Spargel lässt sich auch ganz ohne komplizierte Sauce essen.

Zutaten: 1 Bund Spargel, 10-15 dag Frischkäse, 10 dag Speck, Öl und 3 EL Sonnenblumenkerne

Zubereitung: Das Backrohr auf 200 Grad vorheizen. Dann den Spargel waschen, abtupfen und an den Enden abschneiden. Wenn die Stangen nicht sehr dick sind, geht es auch ohne schälen. Die Stangen in eine befettete Auflaufformlegen und mit Öl beträufeln. Den Frischkäse drüberbröseln. Dann den Speck in Scheiben schneiden und über den Käse legen. Die beiden Enden des Spargels frei lassen, dann noch die Sonnenblumenkerne drüberstreuen. Dann für 10-15 Minuten ins Rohr schieben. Fertig!

Mittwoch, 5. Juni 2013

Foodsharing: think.eat.save

Der heutige Weltumwelttag will mit dem Slogan "think.eat.save" auf die enorme Lebensmittelverschwendung aufmerksam machen. Auf Märkten und Ab-Hof-Läden einzukaufen ist eine Möglichkeit, um weniger wegzuwerfen. Denn seither kaufe ich nur mehr jene Menge, dich ich auch wirklich brauche. Vorverpackte Angebotsgrößen gibt es am Markt oder im Ab-Hof-Laden nämlich gar nicht. Natürlich muss auch ich noch ab und zu was wegwerfen. Denn Ab-Hof Bio-Lebensmittel enthalten oft weniger Konservierungsstoffe. Das führt dazu, dass sie weniger lang haltbar sind. Gerade bei Milchprodukten muss ich mir immer einen Überblick über die Haltbarkeitsdaten verschaffen. Eine gute Lagerung ist auch beim Gemüse wichtig, damit es nicht zu schimmeln beginnt. Mit kreativen Rezepten und der nötigen Zeit, um die Restl im Kühlschrank zu verkochen,  lässt sich jedenfalls viel sparen.

Wenn vor dem Urlaub doch einmal ein paar Lebensmittel übrig bleiben, können sie jetzt auch in Österreich über das Internet verschenkt werden. Die Foodsharing-Initiative ist eine Internet-Plattform, auf der übrige Lebensmittel verschenkt werden können. Natürlich kann man sich auch beschenken lassen. Hier der Link zur Plattform: http://at.myfoodsharing.org/was-ist




Dienstag, 4. Juni 2013

Steht Fair Trade auch für "fair taxed"?

Ich war heute Abend bei der Veranstaltung "(Um)Steuern! Steuerbetrug, Geldwäsche und Korruption" des Wiener Instituts für internationalen Dialog und Zusammenarbeit. Dort hat James Henry vom International Tax Justice Network  aus New York erzählt, dass von einer Banane, die um 60 pence nach England geliefert wird, nur 1 p. Steuern gezahlt werden. Aufgrund einer Vielzahl von verwirrenden Transaktionen zwischen unterschiedlichen Ländern bleibt der Handel mit der Banane weitgehend steuerfrei. Aber was wenn ich eine Banane mit dem Fair Trade Siegel kaufen, kann ich dann sicher sein, dass diese Banane korrekt versteuert wurde?

In letzter Zeit ist mehrmals in den Medien erwähnt worden, dass die Kaffeehauskette Starbucks zu den - vorsichtig ausgedrückt - "steueroptimierenden" Unternehmen gehört. Auf der heutigen Veranstaltung habe ich gehört, dass Starbucks den gesamten Kaffee aus der Schweiz bezieht. Ich kenne die Schweiz nicht besonders gut, aber ich habe noch nie gehört, dass dort Kaffee angebaut wird. Als Land für interessante Finanzgeschäfte und niedrige Steuern ist die Schweiz jedoch weltweit bekannt. Wer also "Fair Trade" Kaffee bei Starbucks trinkt, kann nicht automatisch davon ausgehen, dass dieser Kaffee auch aus moralischer Sicht gesehen "fair" versteuert wurde. Und was auf Kaffee zutrifft, wird wohl auch bei Bananen der Fall sein. Denn Fair Trade steht für bessere Arbeitsbedingungen bei der Erzeugung eines Produkts, eine durchgehend "faire" Wertschöpfungskette wird damit nicht sichergestellt. Brauchen wir auch ein "Fair Tax"-Siegel oder ist es eh ok, wenn multinationale Konzerne sich "steueroptimierend" verhalten? Was meint Ihr?

Montag, 3. Juni 2013

Salz, Zucker, Fett

Nach drei Stoffen mit Suchtpotential hat der amerikanische Autor Michael Moss, der mit dem Pulitzer Preis ausgezeichnet wurde, sein Buch über die Nahrungsmittelindustrie genannt: Salz, Zucker, Fett. Seiner These zu Folge sind alle drei Stoffe in der richtigen Dosis eingesetzt, in der Lage jenes Belohnungszentrum in unserem Gehirn zu treffen, das auch bei Drogen aktiviert wird. Es sei also kein Fall von individueller Schwäche, wenn wir beim Chips oder Keks essen einfach nicht aufhören können, bevor die Packung nicht leer ist. Mit diesen Stoffen lässt sich auch der ansonsten wohl recht fade, wenn nicht sogar abstoßende, Geschmack der Fertigprodukte, bestens übertüncht werden kann. Gleichzeitig eignet sich Salz, zum Teil auch Zucker, bestens um Nahrungsmittel so zu konservieren, dass sie viele Monate halten.

Jetzt geht allerdings die Angst um in der amerikanischen Nahrungsmittelindustrie. Manche vergleichen die Situation mit jener der Zigarettenindustrie vor 20 Jahren. Der amerikanische Staat macht Druck auf die Konzerne, gesünderes Essen zu produzieren, weil die mit Übergewicht verbunden Erkrankungen enorme Gesundheitskosten verursachen. Die KonsumentInnen werden kritischer und verlangen vermehrt nach gesünderen Produkten. Die Food-Konzerne haben auch kein Interesse daran ihre KundInnen dick zu machen, sie wollen ja nur einfach jedes Jahr mehr von ihren Produkten verkaufen. Denn die Wallstreet verlangt steigende Umsätze und ein gutes Kostenmanagement. Doch gesunde Nahrungsmittel sind teuer und Salz, Zucker und (minderwertiges) Fett sind am Markt zu extrem günstigen Preisen zu haben. So werden weiterhin vor allem die Food-Manager ihre eigenen Kreationen meiden, weil nur sie wirklich wissen wissen, was drin ist.

Hier ein paar Links:
http://healthland.time.com/2013/02/26/salt-sugar-fat-qa-with-author-michael-moss/
http://diepresse.com/home/wirtschaft/international/1413640/Die-Abwehrschlacht-der-Lebensmittelkonzerne?from=suche.intern.portal
http://michaelmossbooks.com/books/salt-sugar-fat/

Samstag, 1. Juni 2013

Stechende Disteln

Hier ist es: mein 80 m2 Selbsterntefeld, das ich dieses Jahr mit zwei Freundinnen teile. Es ist schon richtig grün aus, allerdings sind bis jetzt nur die Radieschen und der Spinat schon zum Ernten geeignet. Damit alles andere auch wirklich so wächst und gedeiht, müssen wir fleißig Unkraut jäten. Das wäre auch halb so schlimm, wäre da nicht diese Unmenge an stechenden Disteln. Letzes Jahr hatte ich zwar auch ein paar Disteln auf dem Feld, aber so viele wie dieses Jahr ganz sicher nicht. Da muss ich die Erde schon ganz schön beackern, um die Disteln an den Wurzeln zu packen. Im Moment schaut es aber gerade so aus, als hätten wir den Kampf für's Erste gewonnen. Mal schauen, ob in den nächsten Wochen wieder ein paar Reste der Wurzeln, die ich nicht ganz erwischt habe, austreiben.

Nach 5 Stunden Unkraut jäten tut mir jetzt jedenfalls alles weh und ich genieße es, meine Beine auf dem Couch ausstrecken zu können. Auch der Ab-Hof-Verkauf am Haschahof hat jetzt wieder längere Öffnungszeiten (Samstag bis 20 Uhr). Das ist schon sehr praktisch, wenn man nach der Feldarbeit noch schnell ein paar Einkäufe tätigen kann. Jetzt kann der angesagte Regen kommen, denn morgen muss ich nicht mehr außer Haus.